Mehr Süden, mehr Sonne, mehr Meer

Am Meer entlang, dem Atlantik, Richtung Süden.

Um die 15 Grad und teils wolkig, da ist es mir in den Bergen eindeutig noch zu Kalt.

Ed Jadida heist das Ziel der ersten Etage, etwa 450 Kilometer. Wohl nicht besonders interessant: eine Portugiesische Zitadelle und die obligate Medina. Damit das Ganze aber kein reines Kilometerschrubben wird gibt es unterwegs noch ein paar alte Steine anzugucken.

Ruinen von Lixus
Lixus war eine antike römische Stadt, die sich auf eine Fläche von 75 Hektar erstreckte. Zu Reichtum war sie vor allem durch die Herstellung der im Rom äusserst beliebten Fischsoße geworden. In 150 mannstiefen Becken wurde vor allem Tunfisch über 3 Monate lang eingelegt und so daraus eine Soße gewonnen. Kein Wunder das die Stadt nach dem Untergang des römischen Reiches aufgegeben wurde. Der Gestank muss bestialisch gewesen sein. Höchstens die Hälfte der Anlage wurde bisher freigelegt und das Wenige erobert sich die Natur bereits wieder zurück. Im Herbst soll ein Besucherzentrum eröffnet werden und damit auch die Mosaiken, die hier gefunden wurden wieder an Ort uns Stelle zu besichtigen sein. Bis dahin klettert man über ein Mäuerchen und lässt sich vom Wächter gegen ein kleines Trinkgeld über den Hügel führen.

In Ed Jadida kann ich das ausgesuchte Hotel nicht finden und hab auch wenig Lust mich mit dem Motorrad durch das Gewimmel von Menschen in den engen Gassen der Medina zu zwängen. Nehme ich halt ein anderes, sieht eigentlich ganz gut aus und mit ca. 7.50 Euro die Nacht auch recht günstig. An dieser Stelle hätte ich vielleicht doch stutzig werden sollen und mir zunächst das Zimmer zeigen lassen sollen. Ein dunkles feuchtes Loch ohne Fenster mit einer Dusch/Klo Kombination dessen Benützung ich auf ein Minimum beschränke. Duschen wird überbewertet.

Touristisch hat Ed Jadida nicht viel zu bieten und somit dient der Basar nur der Versorgung der Einheimischen mit Dingen des täglichen Bedarfs und eben nicht dem Vertrieb von Souvenirs made in China. Überall wird gekocht und gebraten, Fleisch, Obst und Gemüse lautstark angepriesen. Es wird genäht, gehämmert (wirklich schöne Schalen und Teller aus Kupfer und anderen Metallen getrieben). Auf der Straße entsteht ein Kleiderschrank der einfach zu groß ist für die Werkstatt. Ein paar Hühner lassen ihr Leben: Ein kurzer Schnitt durch den Hals. Bis das Huhn ausgeblutet ist dauert es nur wenige Minuten. Jetzt noch ein heißes Bad und ab in die Rupfmaschine. Schon ist das Tierchen, das eben noch durch den Laden sprang fertig für den Grill.

In der Zitadelle entdecke ich die Zisterne. Auf dem wenigen Wasser spiegeln sich perfekt die Säulen und Kreuzbögen. Als ich am Morgen nochmal mit Stativ bewaffnet auftauche wird mir zwar eindrücklich erklärt, das Fotografieren mit Stativ nicht gestattet wäre aber das ich es dann doch tu stört auch niemanden.

Zisterne in Ed Jedida
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Zisterne in Ed Jedida
Zisterne in Ed Jedida

Am Hafen finde ich ein nettes Restaurant. Fischgerichte natürlich und das Beste: Es gibt auch Bier! Alkohol ist in Marokko zwar nicht grundsätzlich verboten aber man muss schon wissen wo er zu haben ist. So musste ich auf das kühle Blonde bisher meist verzichten.

Nach Essaouira ist es nicht ganz so weit zu fahren. Eine malerische Straße entlang der Küste. Lange Strände, hohe Klippen perfekte Kurven. So gefällt mir das.

Mal ein erstes "Fahrbild" für Toni

In Essaouira finde ich diesmal das ausgesuchte Hotel, ein Riad, ein ehemaliges Wohnhaus, das zur Herberge umgebaut wurde entschädigt mich für die letzte Nacht. Richtig schön und mit 27 Euro auch nicht wirklich teuer. Nicht nur die Herberge auch die Stadt könnte sich kaum mehr von Ed Jadida unterscheiden: Essaouira ist ein Touristen Mekka. In der eigentlich auch ganz hübschen Medina reiht sich ein Souvenierladen an den nächsten. Dennoch will ich hier etwas bleiben und vor allem die Umgebung erkunden.

Die umliegenden Strände sind wunderschön. Wegen des ständigen kräftigen Windes zum Baden weniger geeignet aber dafür bei (Kite-) Surfern sehr beliebt.

Kamele

AbendstimmungIm Fischerhafen von EssaouiraIm Fischerhafen von EssaouiraReiter am StrandKamele in der FerneReiter am Strand 

Der Muezzin ruft um 5 seine Schäfchen erstmals zum Gebet. Nachdrücklich und ausdauernd.

Scheint nötig zu sein.

One thought on “Mehr Süden, mehr Sonne, mehr Meer”

  1. Also ich muss schon sagen,
    super tolle Bilder.
    Wie von dir gewohnt ist es wieder ein schöner Bericht👍👍👍

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